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KZ Buchenwald.
Porträts von Intellektuellen und Künstlern
Eine Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten
Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit der Weimar 1999 Kulturstadt
GmbH
Konzeption: Axel Doßmann, Dr. Volkhard Knigge, David Mannstein,
Naomi Tereza Salmon, Christian Schölzel
Wissenschaftliche Recherche: Axel Doßmann, Christian Schölzel
Künstlerische Gestaltung: David Mannstein, Naomi Tereza Salmon
Ausstellungsarchitektur / Typographie: Axel Pohl, Architekturbüro
Kleineberg und Partner (Braunschweig), Peter Wentzler, Hinz & Kunst
Graphische Werkstatt und Verlags GmbH (Braunschweig)
Wissenschaftliche Mitarbeit: Katrin Greiser, Ursula Härtl, Ronald
Hirte, Dr. Bodo Ritscher
Beratung: Dr. Konrad Scheurmann
Im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar wurden von 1937 bis 1945
auch Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler gefangen gehalten.
Andere waren erst nach der Lagerhaft wissenschaftlich oder künstlerisch
tätig. „Leben – Terror – Geist“ zeigt stellvertretend
für viele andere das Leben und Werk von dreiundsiebzig ehemaligen
Häftlingen, die, bei aller Verschiedenheit ihrer Herkunft, ihrer
Überzeugung, ihres Lebensweges, eines miteinander verbindet: die
Gefangenschaft im Konzentrationslager Buchenwald.
Manche von ihnen sind bekannt: Jean Améry, Robert Antelme, Bruno
Apitz, Bruno Bettelheim, Léon Blum, Ernst Federn, Maurice Halbwachs,
Stephane Hessel, Ivan Ivanji, Imre Kertész, Eugen Kogon, Boris
Lurie, Arnost Lustig, Arno Lustiger, Jorge Semprun, Jury Soyfer, Jozéf
Szajna, Walter Spitzer, Boris Taslitzky, Fred Wander, Ernst Wiechert,
Elie Wiesel, um nur einige zu nennen.
Andere sind eher Spezialisten vertraut oder zu Unrecht in Vergessenheit
geraten: Robert Desnos, José Fosty, Robert Raphael Geis, Helmut
Goldschmidt, Franzisek Graus, Paul Goyard, Fischel Libermann, Fritz Löhner-Beda,
Jacques Lusseyran, Henry Pieck, David Rousset, Leo Schwarz, Paul Steinberg
und weitere mehr.
Zwar sagt ein gängiges Klischee, dass materielle Not der Produktion
geistiger Reichtümer aufhelfe. Aber die Not kann so groß werden,
dass sie nicht nur das Fleisch, sondern zuvor den Geist tötet. Diese
gilt besonders, und nicht zuletzt nach den Berichten der Überlebenden,
für die Situation in den nationalsozialistischen Konzentrations-
und Vernichtungslagern.
Die Ausstellung will nicht nachträglich verklären. Mit einem
bloßen Beharren auf der Würde des Menschen hätte niemand
das Lager überlebt – es brauchte Glück, Zufall, Hilfe
durch Mitgefangene. Auch die Schwierigkeiten, das eigene Überleben
zu überleben, macht die Ausstellung nicht vergessen. Sie soll beispielhaft
an diejenigen Menschen erinnern, die ausgegrenzt wurden, obwohl sie –
im emphatischen Sinne – Weimar, dem Weimar der humanen Tradition
zugehörten. Der Ort der ehemaligen Ausgrenzung steht ihnen heute
als Schaubühne, Ausstellungsraum, Archiv und als Bibliothek zur Verfügung.
Häftlinge des KZ Buchenwald mußten 1943 Holzkisten anfertigen,
die zur Sicherung wertvoller Bestände der Weimarer Klassikerstätten
vor Bombenschäden dienen sollten. In Nachbauten dieser Kisten –
versehen mit der Buchenwalder Häftlingsnummer – werden Zeugnisse
ihres Lebens und Wirkens präsentiert: Manuskripte, Fotos, Bilder,
Tondokumente und persönliche Gegenstände. Auf dem Deckel verweist
ein charakeristisches Zitat auf der Denken des Einzelnen. Die Ausstellung
erinnert mit den Menschen auch an den Geist und die Kultur, die nach dem
Willen der Nationalsozialisten nicht hätte sein sollen.
Die Ausstellung wurde bislang an folgenden Orten installiert:
– Gedenkstätte Buchenwald (1999)
– Goethe-Nationalmuseum Weimar (2000) Bild
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– Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge (2000)
– Hochschule Anhalt in Dessau (2001)
– Het Zegel (Kulturfabrik), Mechelen (Belgien) (2003)
– Bad Hersfeld (2004) Bildbericht
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– seit 2005 wieder in der Gedenkstätte Buchenwald, im Dachgeschoß
der Jugendbegegnungsstätte, Haus 2.
Die Wanderausstellung kann ausgeliehen werden.
Kontakt:
Gedenkstätte Buchenwald
Abt. Öffentlichkeitsarbeit / Sandra Siegmund
99427 Weimar
Tel.: 03643 / 430 143
http://www.buchenwald.de
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