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Nach dem
Holocaust
Geschichte der deutsch-israelischen Beziehungen
Konrad Adenauer: Die Bundesregierung
und mit ihr die große Mehrheit des deutschen Volkes sind sich des
unermesslichen Leides bewusst, das in der Zeit des Nationalsozialismus
über die Juden in Deutschland und in den besetzten Gebieten gebracht
wurde. Das deutsche Volk hat in seiner überwiegenden Mehrheit die
an den Juden begangenen Verbrechen verabscheut und hat sich an ihnen nicht
beteiligt.
Sprecher: Anfang der 50er Jahre überwiegt die Abwehr
der Tatsache, dass die Mehrheit des deutschen Volkes eben keinen Widerstand
geleistet, sondern zugeschaut, geduldet und mitgemacht hat und dass die
hauptverantwortlichen Täter aus der Mitte der bürgerlichen Gesellschaft
kamen:
Konrad Adenauer: Im Namen des deutschen Volkes sind aber
unsagbare Verbrechen begangen worden, die zur moralischen und materiellen
Wiedergutmachung verpflichten (...). Die Bundesregierung ist bereit, gemeinsam
mit Vertretern des Judentums und des Staates Israel, der so viel heimatlose
jüdische Flüchtlinge aufgenommen hat, eine Lösung des materiellen
Wiedergutmachungsproblems herbeizuführen und damit den Weg zur seelischen
Bereinigung unendlichen Leides zu erleichtern. Sie ist tief davon durchdrungen,
dass der Geist, wahre Menschlichkeit, wieder lebendig und fruchtbar werden
muss. Diesem Geist mit aller Kraft zu dienen, betrachtet die Bundesregierung
als die vornehmste Pflicht des deutschen Volks. (Applaus)
hörbeispiel
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Regie: Klaus-Michael Klingsporn
Sprecher: Norbert Langer
Ton & Technik: Lutz Pahl
Länge: 29 Minuten
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2005
Redaktion: Winfried Sträter
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