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Robert
Raphael Geis
Ein Rabbiner und seine Familie in Deutschland
Der deutsche Rabbiner Robert Raphael Geis (1906-1972)
war ein streitbarer und eigenwilliger Intellektueller. Und er hatte eine
starke, bezaubernde Frau an seiner Seite: Susanne Geis heute zuzuhören,
macht manches Rätsel im Leben ihres Mannes verständlicher. Deutsche
hatten ihn und seine Kasseler Gemeinde 1939 ins KZ Buchenwald deportiert.
Deutsche hatten auch seine Schwester in Auschwitz ermordet. Gleichwohl
kehrt Robert Raphael Geis aus Palästina über Umwege ins Nachkriegsdeutschland
zurück, um die kleinen jüdischen Gemeinden zu unterstützen.
1956 quittiert er, enttäuscht vom Verhalten der Überlebenden,
den Dienst als Landesrabbiner. Und wendet sich den deutschen Christen
zu. Er wird zum „Rabbi für die Gojim“. Sein Sohn Gabriel
überwirft sich mit dem Vater, wird Kommunist und malocht in den 1970er
Jahren im Hamburger Hafen. Bis ihn sein Jude-Sein wieder einholt. Tochter
Jael widmet sich seit Jahrzehnten als Historikerin der Geschichte der
Juden im Nachkriegsdeutschland. Und Susanne Geis engagiert sich bis ins
hohe Alter für „Amnesty International“. Ein Familienporträt
deutscher Juden in der Bundesrepublik.
hörbeispiel
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Regie: Iris Drögekamp
Sprecher: Klaus Barner, Norbert Beilharz, Bernd Hahn, Peter Rühring
Ton und Technik: Ute Hesse, Sonja Röder
Länge: 54 Minuten.
Produktion: SWR 2006
Redaktion: Paul Assall
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